Besuch bei Familie Paffrath – Peters Land

Nun haben wir es endlich geschafft, dass wir Peters Land in der Nähe von Heidenreichstein besuchen. Zum Glück hat auch das Wetter mitgespielt und zu unserer Überraschung bekamen wir umfassende Informationen und auch eine Betriebsführung, die eigentlich erst ab fünf Besuchern durchgeführt wird.

Seit 10 Jahren betreibt Familie Paffrath eine Teichwirtschaft, mittlerweile umfassen die Teiche 10 ha Wasserfläche. Bewirtschaftet werden die Teiche anders als in anderen Zuchten: Die Fische werden nicht nach Arten getrennt gehalten, sondern es befinden sich alle in den Teichen. Zitat Peter Paffrath: Das hätte er noch nie gehört, dass in der Natur in einem Bach oder See immer nur eine Fischart lebt. Diese Bewirtschaftung hat natürlich zur Folge, dass diese Teiche weit weniger Ertrag haben als andere Teiche, weil die Raubfische – wie die Natur das halt vorsieht – die kleinen Fische fressen. 

Hofladen

Bei Bestellungen gibt es immer eine Vorlaufzeit von einer Woche. Die Fische, die gefangen werden, werden niemals sofort nach dem Herausfischen aus den Teichen geschlachtet, sondern haben noch eine Woche Zeit, in großen Becken zu schwimmen, um so das Adrenalin abzubauen. Zitat Peter Paffrath: „Sonst tät i euch des Adrenalin mit den Fischen mitliefern und so etwas mach ich nicht.“

Die Verarbeitung der Fische erfolgt in einer hochmodernen Küche – alles Edelstahl. 

Wie man sehen kann, ist auch eine große Knetmaschine auf dem Foto, denn Familie Paffrath bäckt auch Brot. Ab 10 Stück kann man Brot bestellen und es wird dann frisch gebacken. Übrigens wird hier ausschließlich mit Biohefe und Biosauerteig gebacken, was extrem selten ist.

Familie Paffrath bezeichnet ihre Produktionsweise als „Hardcore Bio“. Es gibt auch Gemüse, unter anderem Erdäpfel auf dem Hof. Gegen Erdäpfelkäfer wird nicht gespritzt, sondern diese werden händisch abgeklaubt.

So ist das Haus der Familie ist aus 30 cm dicken Holzbalken gebaut, sonst nichts. Solarzellen sorgen für zusätzliche Energie. Familie Paffrath ist dadurch energietechnisch unabhängig.

Auf schonenste Weise werden hier Karpfenbratwürstel gefrostet

Es werden viele verschiedene Gemüsesorten angebaut. Da im Waldviertel bekanntlich der Winter 9 Monate dauert und der Rest des Jahres kalt ist, wird viel in Glashäusern gezogen. Man kann dadurch sogar noch jetzt Paradeiser und Chilis ernten.

Die Pflanzen werden beschallt – sehr leise, aber doch wahrnehmbar. Nicht nur wegen der Pflanzen, es geht auch um die dort arbeitenden Menschen. Ist es im Sommer in den Gewächshäusern sehr heiß, werden Regengeräusche eingespielt, um das Wohlbefinden zu steigern. Man hört Bienen summen, auch wenn zufällig keine unterwegs sind. Auch diverse Vogelstimmen werden je nach Notwendigkeit eingespielt.

Von wegen Menschen: Familie Paffrath beschäftigt vier Personen und legt sehr viel Wert darauf, dass das keine Erntehelfer sind, sondern fix angestellte Leute aus der Gegend. Und die müssen nicht um Mindestlöhne arbeiten, sondern bekommen Durchschnittsgehälter. Zitat Peter Paffrath: „Wenn ich will, dass die Leute was bei mir kaufen, muss ich auch dafür sorgen, dass das Geld in der Region bleibt.“

Erfreulicherweise werden im nächsten Jahr wahrscheinlich sogar 6 Personen vom Ehepaar Paffrath angestellt werden können.

Frau Paffrath züchtet Mini-Ponys. Diese sorgen für optimalen Mist für das Gemüse. Die Zucht ist recht erfolgreich und es werden Ponys verkauft.

Zu weitere „Mitarbeitern“ am Hof gehören die Minischweine, die Susis in Begeisterung versetzt haben, als sie ihre Hände abgerüsselt haben. Ab 14.00 Uhr können sie aus ihrem Gehege heraus und tun ihre Arbeit am Hof, indem sie den ausgebrachten Mist durch ihr unentwegtes Herumrüsseln einarbeiten.

Das sind Bielefelder Hühner beim Sandbaden. Sie sind ständig an der Arbeit, sich Kuhlen zu graben und darin Wohlfühlsachen zu machen. Auch sie gehören zu den Arbeitern am Hof und ab 14.00 Uhr werden auch sie rausgelassen, um den Mist bei den Pflanzen genau so unterzuheben, wie sie hier den Sand umgestalten.

Das sind die Sulmtaler Hendln, eine alte Zweinutzungsrasse. Sie teilen sich ein Haus und ein Gehege mit den Bielefelder Hendln, was offensichtlich kein Problem darstellt.

Übrigens: Der Grund, warum die Tiere alle ab 14.00 Uhr aus dem Gehege dürfen ist, dass die Hendln dann mit dem Legen fertig sind. Sie würden sonst ihre Eier auf dem gesamten Gelände des Hofes verteilen.

 In diesen Holzöfen wird Brot gebacken.

Vor dem Hofladen stehen ein paar Tische und Stühle, die von etlichen Leuten aus der Umgebung gern für ein Plauderstündchen nach dem Einkaufen genutzt werden. Und hier wurden auch die neugierigen Städter nach 3 Stunden ausführlicher Erklärungen mit einem Kaffee versorgt.

Wir würden es sehr befürworten, wenn Food X Familie Paffrath als Produzenten gewinnen könnte.

2 Gedanken zu „Besuch bei Familie Paffrath – Peters Land“

  1. Hallo!
    So ein toller Beitrag! Vielen Dank- wir haben uns sehr darüber gefreut!!! Ganz toll und herzlich geschrieben- habe nur einen klitzekleinen Fehler entdeckt- wir haben Karpfenbratwürstel, nicht Zanderbratwürstel 🙂 (Die wären unbezahlbar!)
    Dürfen wir diesen netten Beitrag verlinken? Das wäre sehr interessant für unsere Kunden!
    Ganz liebe Grüße aus dem Waldviertel
    Steffi&Peter Paffrath

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